Was ist Beinwell?
Beinwell ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Boraginaceae, die an ihren großen, rauen Blättern und ihren glockenförmigen, meist violetten, rosafarbenen oder weißen Blüten zu erkennen ist. Ihr Name stammt vom lateinischen "consolidare", was "festigen" bedeutet, und bezieht sich auf ihre traditionelle Verwendung zur Unterstützung der Gewebereparatur. Er ist in vielen Kulturen als Heilpflanze bekannt und wird auch im Garten als Gründünger und zur Anlockung von Bestäubern geschätzt.
Woher kommt der Beinwell?
Beinwell stammt aus Europa und dem gemäßigten Asien, wo er in reichen, feuchten Böden wächst, oft in der Nähe von Wasserläufen oder an Waldrändern. Man findet ihn in verschiedenen Regionen, von der Ebene bis in mittlere Höhenlagen. Im Laufe der Zeit haben Gärtner sie wegen ihrer vielfältigen Eigenschaften angenommen, von der Ernährung des Bodens bis hin zur Förderung der Artenvielfalt. Ihr landwirtschaftlicher und medizinischer Nutzen hat zu ihrer Verbreitung in anderen Teilen der Welt beigetragen.
Wie sieht Beinwell aus?
Beinwell bildet einen Büschel aus länglichen, tiefgrünen Blättern, die sich etwas rau anfühlen. Die Stängel sind hohl und behaart und tragen Trauben von kleinen, hängenden Blüten, die oft nach Farben (rosa, lila, weiß) gruppiert sind. Die Wurzel ist dick und pfahlartig, wodurch sie Nährstoffe aus der Tiefe ziehen kann. Diese Besonderheit macht Beinwell zu einer beliebten Pflanze zur Verbesserung der Bodenstruktur und -fruchtbarkeit.
Was sind seine Hauptbestandteile?
- Allantoin: Das wichtigste Molekül des Beinwells, das dafür bekannt ist, die Zell- und Geweberegeneration zu fördern.
- Tannine: Sie tragen zu seinen adstringierenden Eigenschaften bei.
- Schleimstoffe: Sie sind für die zähflüssige Textur von Beinwellpräparaten verantwortlich und können eine erweichende Wirkung haben.
- Siliciumdioxid, Kalzium, Kalium: Mineralien, die in nennenswerten Mengen vorhanden sind, weshalb Beinwell traditionell als Gründünger und Ergänzung im Kompost verwendet wird.
- Pyrrolizidinalkaloide: Aufgrund ihres Vorkommens sind Vorsichtsmaßnahmen beim oralen Verzehr der Pflanze zu beachten.
Was sind ihre potenziellen Vorteile?
Wie wird er in der Praxis verwendet?
- Äußere Zubereitungen: Aus der Wurzel oder den (zuvor getrockneten oder frischen) Blättern werden Umschläge, Balsame oder Salben für die lokale Anwendung auf der Haut hergestellt.
- Aufguss oder Absud für den Garten: Die geschnittenen Blätter werden in Wasser eingeweicht, um einen natürlichen Dünger herzustellen, der vor dem Gießen der Kulturen verdünnt wird.
- Beinwelljauche: Diese hochkonzentrierte Jauche wird am Fuß der Pflanzen aufgesprüht oder gegossen, um ihr Wachstum und ihre Blüte zu verstärken.
- Kombination von Kulturen: Beinwell in der Nähe anderer Pflanzen anzupflanzen, kann die Bodenstruktur verbessern und Bienen und andere Bestäuber anlocken.
Gibt es irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen oder Kontraindikationen?
- Innere Anwendung: Aufgrund des Vorhandenseins von Pyrrolizidinalkaloiden wird Beinwell nicht zur längerfristigen Einnahme oder als Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, da diese Verbindungen die Gesundheit der Leber beeinträchtigen können.
- Schwangere und stillende Frauen: Vorsichtshalber sollte eine innerliche Anwendung vermieden werden. Für eine äußerliche Anwendung sollten Sie ärztlichen Rat einholen.
- Allergien: Auf der Haut sollte ein kleiner Bereich (hinter dem Ohr oder auf dem Unterarm) auf Hautreaktionen getestet werden, bevor eine großflächigere Anwendung erfolgt.
- Dosierung: Auch bei der Verwendung im Freien sollten Sie sich besser an die Empfehlungen von Fachleuten halten, da ein Zuviel nicht immer von Vorteil ist.
Gibt es verschiedene Arten und Sorten von Beinwell?
Ja, es gibt verschiedene Arten und Sorten von Beinwell. Der in Gärten am weitesten verbreitete Beinwell ist der Russische Beinwell(Symphytum × uplandicum), der aus einer Kreuzung zwischen dem Echten Beinwell (Symphytumofficinale) und dem Sparrigen Beinwell(Symphytum asperum) entstanden ist. Er wird wegen seiner hohen Nährstoffkonzentration oft für die Jauche bevorzugt. Beinwell (Consommé officinale) wird dagegen traditionell in der Pflanzenheilkunde wegen seiner äußerlichen Vorteile für Haut und Gelenke verwendet.