Grüner Tee

Was sind die Merkmale von Grünem Tee?

Lateinische Bezeichnung: Camellia sinensis L.

Botanische Familie: Theaceae

Produzierendes Organ: Blatt

Wie wirkt der Tee?

Alle Tees enthalten Koffein und Polyphenole (Antioxidantien aus der Familie der Flavonoide). Koffein ist eine Substanz aus der Familie der Methylxanthine, die in sehr vielen Pflanzen vorkommt: Kaffee, Kakao, Kola, Guarana, Mate etc. Koffein stimuliert das Nervensystem und erhöht dadurch die Wachsamkeit und die geistige Konzentrationsfähigkeit. Es zügelt den Appetit, erhöht leicht den Grundumsatz (den Energieverbrauch des Körpers im Ruhezustand) und regt die Urinproduktion an.

Tee ist reich an Polyphenolen: Catechine (insbesondere Epigallocatechin-3-Gallat oder EGCG), Theaflavine, Thearubigine etc. Diese Stoffe sind Antioxidantien, die die Zellen vor chemischen Angriffen schützen können. Bei kultivierten Zellen zeigte EGCG eine eindeutige Fähigkeit, das Wachstum verschiedener Arten von Krebszellen zu hemmen. Es wird angenommen, dass diese Wirkung mit seinen antioxidativen Eigenschaften und seiner Fähigkeit, ein für das Wachstum von Krebszellen notwendiges Enzym, die Urokinase, zu hemmen, zusammenhängt.

Die Wirkung von Tee bei der Kariesvorbeugung könnte mit den Katechinen, aber auch mit seinem hohen Fluorgehalt zusammenhängen.

Wie wirksam ist Tee?

Ab 60 mg bei einem Erwachsenen geht die Einnahme von Koffein mit einer Stimulierung der geistigen Fähigkeiten und der Urinproduktion einher. Die Auswirkungen von Koffein auf den Appetit und den Grundumsatz sind begrenzt und verschwinden bei Personen, die regelmäßig Koffein zu sich nehmen. Es gibt keine Langzeitstudien, die dauerhafte Auswirkungen von Koffein oder Tee auf die Gewichtsabnahme bestätigen.

Studien, die sich mit den vorbeugenden Eigenschaften von Tee bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs befassten, führten zu widersprüchlichen Ergebnissen. Es handelt sich hauptsächlich um Beobachtungsstudien, die ein geringeres Risiko für diese Krankheiten bei Personen, die spontan große Mengen Tee trinken, nachweisen (oder auch nicht). Der Einfluss anderer Faktoren (Ernährung oder allgemein gesünderes Leben) wird jedoch so gut wie nie berücksichtigt. Im Zusammenhang mit der Vorbeugung oder Behandlung von Krebs hat keine Studie eindeutig einen Nutzen des Teekonsums gezeigt. In den USA werden derzeit Studien durchgeführt, um seine Wirkung bei Hautkrebs zu untersuchen.

Die Studien über die Wirkung von Tee bei der Vorbeugung von Zahnkaries rechtfertigen größere Studien, um die beobachteten Vorteile zu bestätigen. Die anderen für Tee vorgeschlagenen Verwendungszwecke wurden nicht wissenschaftlich bewertet.

Tee und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung :

• Personen, die an Herzproblemen, Schlaflosigkeit, Angststörungen, Bluthochdruck, Magen- oder Nierenproblemen oder Osteoporose leiden, sollten ihren Tee- und Koffeinkonsum einschränken.
• Diabetiker sollten ebenfalls auf große Mengen Tee oder Koffein verzichten, da Koffein offenbar zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels (Glykämie) führt, vor allem am Ende des Tages.
• Ein Übermaß an Koffein führt zu zahlreichen unerwünschten Wirkungen: Nervosität, Unruhe, Angstzustände, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Magenreizungen, Durchfall etc. Der regelmäßige Gebrauch hoher Koffeindosen führt zu einem Suchtphänomen, dessen Entzug Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Nervosität, Angstzustände und Reizbarkeit verursacht. In extremen Fällen kann eine Überdosierung von Koffein zu schweren Muskelerkrankungen (Rhabdomyolyse) führen.
• Koffein kann mit vielen anderen Substanzen interagieren. Die wichtigsten Wechselwirkungen von Koffein betreffen bestimmte Antibiotika, Theophyllin und ephedrahaltige Produkte.
• Einige Chinolon-Antibiotika (Ciprofloxacin, Enoxacin, Norfloxacin) und in geringerem Maße auch Alkohol, weibliche Hormone und die Antibabypille verlangsamen den Abbau von Koffein und setzen Sie einer Zunahme seiner Nebenwirkungen aus. Theophyllin, eine Substanz, die gegen Asthma eingesetzt wird, hat die gleichen Nebenwirkungen wie Koffein. Wenn sie zusammen eingenommen werden, steigt das Risiko von Herzklopfen, Erregung, Zittern etc.
• Koffeinhaltige Produkte sollten niemals zusammen mit Pflanzen eingenommen werden, die amphetaminähnliche Stimulanzien enthalten, wie z. B. Ephedra (Ephedra sinica, enthält Ephedrin) oder Bitterorange (Citrus aurantium oder Bitterorange, enthält Synephrin), da dies das Risiko eines Schlaganfalls (Myokardinfarkt) erhöht. Koffein erhöht auch die Aufnahme von Aspirin und Paracetamol, fördert die Nikotinabhängigkeit von Tabak und kann die Wirkung von Medikamenten und Pflanzen mit gerinnungshemmenden Eigenschaften verstärken.
• Schließlich kann Koffein die Wirksamkeit einiger Antazida (gegen Sodbrennen), Alendronsäure (eine Substanz, die gegen Osteoporose eingesetzt wird) und Clozapin (eine antipsychotische Substanz) verringern.
• Die im Tee enthaltenen Tannine können die Eisenaufnahme im Darm verringern. Es ist besser, weniger als zwei Liter Tee pro Tag zu trinken, weit weg von den Mahlzeiten oder der Einnahme von Eisenpräparaten.
• Schwangere und stillende Frauen sollten ihren Koffeinkonsum auf weniger als 200 mg pro Tag beschränken, da das Koffein in das Blut des Fötus und in die Milch übergeht. Ein höherer Konsum wurde mit einer erhöhten Häufigkeit von Fehlgeburten und Babys mit niedrigem Geburtsgewicht in Verbindung gebracht. Außerdem erhöht Koffein die Ausscheidung von Kalzium und Magnesium mit dem Urin, was zu Mangelerscheinungen führen kann.

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